Juni 2024
Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V. in Heidelberg
Heidelberg. Am Tag der Organspende, dem 01. Juni 2024, trafen sich die Mitglieder der Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V. (IGN e. V.) zur Mitgliederversammlung (MV).
Nach einem ausführlichen Tätigkeitsbericht des 1. Vorsitzenden Ralf Zietz zum abgelaufenen Vereinsjahr stellte der Schatzmeister Michael Brending den Finanzplan für 2023 sowie den Haushaltsplan für 2024 vor. Besondere Anerkennung erhielten zwei großzügige Spenden von Mitgliedern der IGN e. V.. Diese hatten mit Unterstützung der IGN e. V. ihre Gesundheitsschäden durch erfolgreich abgeschlossene zivil- bzw. sozialrechtlichen Prozesse zumindest wirtschaftlich etwas abfedern können.
Nach den Berichten erfolgte nach Ablauf der dreijährigen Amtszeit turnusgemäß die Neuwahl des Gesamtvorstandes. Stefan Möller, Beisitzer „Öffentlichkeitsarbeit“ trat nicht mehr zur Wahl an. In den Vorstand gewählt wurden:
- Ralf Zietz (Berlin und Thedinghausen) – 1. Vorsitzender
- Gisela Müller-Przybysz (Gelsenkirchen) – 2. Vorsitzende
- Michael Brending (Thedinghausen) – Schatzmeister
- Bushra Ahmad (Bochum) – Schriftführerin
Als Beisitzer wurden gewählt: Christiane Geuer (Östringen) „Wissenschaft & Forschung“, Aynur Papin (Berlin) „interkulturelle Kontakte“, Bettina Zietz (Marburg) „Selbsthilfe“ und Karlheinz Przybysz (Gelsenkirchen) „Seelsorge“.
Anschließend stellte die neue Beisitzerin „Selbsthilfe“ Bettina Zietz ihr Konzept zur Stärkung der Selbsthilfearbeit innerhalb des Vereins vor. Ihre berufliche Erfahrung als Moderatorin und Beraterin wird ihr bei der neuen Aufgabe sehr helfen.
Den Schlusspunkt setzte der wiedergewählte 1. Vorsitzende Ralf Zietz mit einem Bericht zum aktuellen Referentenentwurf der geplanten dritten Novellierung des Transplantationsgesetzes. Die geplante gesetzliche Stärkung des Spenderschutzes wäre ohne die jahrelange öffentliche und politische Arbeit der IGN e. V. nicht möglich gewesen. Ralf Zietz vertrat die IGN e. V. bei der entsprechenden Anhörung des Bundesministeriums für Gesundheit.
Bedauerlicherweise sind auch Regelungen geplant, die nicht nur bei der IGN e. V. auf Ablehnung stoßen. So lehnt die IGN e. V., genau wie andere Verbände, die geplante Ausweitung der Organlebendspende auf sogenannte nicht gerichtete anonyme Spenden strikt ab. Die Risiken und möglichen Folgen des Nierenverlustes erlauben nur eine Spende im Näheverhältnis. Das fehlende Näheverhältnis zum unbekannten Empfänger wird die Belastung aufgrund der körperlichen Folgen auch psychisch stark erhöhen.
Mit Einführung der nicht gerichteten anonymen Spende erhöht sich die Zahl der beschädigten Nierenlebendspender.
Knapp ein Drittel der inzwischen 65 Mitglieder waren vor Ort (12 Mitglieder) bzw. online (7 Mitglieder) anwesend. Damit hatte die diesjährige MV der IGN e. V. die höchste Beteiligung seit Gründung. Der Zuwachs an neuen Mitgliedern in den letzten 12 Monaten ist bemerkenswert. Dies ist ein Erfolg der öffentlichkeitswirksamen Arbeit und Beratung der IGN e. V., die für faktenbasierte Risikoaufklärung und Unterstützung der leider sehr häufig beschädigten Nierenlebendspender steht.
Am Abend trafen sich viele der anwesenden Vereinsmitglieder zum gemütlichen Beisammensein in einem Heidelberger Restaurant. Auch nächstes Jahr plant die IGN e. V. die MV am Tag der Organspende in Heidelberg durchzuführen.