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Long-term risks for kidney donors

Quelle: Kidney International 86, 162-167 (July 2014) | doi:10.1038/ki.2013.460

Langzeitrisiken von Nierenlebendspendern

Geir Mjøen, Stein Hallan, Anders Hartmann, Aksel Foss, Karsten Midtvedt, Ole Øyen, Anna Reisæter, Per Pfeffer, Trond Jenssen, Torbjørn Leivestad, Pål- Dag Line, Magnus Øvrehus, Dag Olav Dale, Hege Pihlstrøm, Ingar Holme, Friedo W Dekker and Hallvard Holdaas

Link: http://www.nature.com/ki/journal/v86/n1/full/ki2013460a.html

Download Studie Mjøen et al.

Download Kommentar Boudville and Garg

Abstract:

Previous studies have suggested that living kidney donors maintain long-term renal function and experience no increase in cardiovascular or all-cause mortality. However, most analyses have included control groups less healthy than the living donor population and have had relatively short follow-up periods. Here we compared long-term renal function and cardiovascular and all-cause mortality in living kidney donors compared with a control group of individuals who would have been eligible for donation. All-cause mortality, cardiovascular mortality, and end-stage renal disease (ESRD) was identified in 1901 individuals who donated a kidney during 1963 through 2007 with a median follow-up of 15.1 years. A control group of 32,621 potentially eligible kidney donors was selected, with a median follow-up of 24.9 years. Hazard ratio for all-cause death was significantly increased to 1.30 (95% confidence interval 1.11–1.52) for donors compared with controls. There was a significant corresponding increase in cardiovascular death to 1.40 (1.03–1.91), while the risk of ESRD was greatly and significantly increased to 11.38 (4.37–29.6). The overall incidence of ESRD among donors was 302 cases per million and might have been influenced by hereditary factors. Immunological renal disease was the cause of ESRD in the donors. Thus, kidney donors are at increased long-term risk for ESRD, cardiovascular, and all-cause mortality compared with a control group of non-donors who would have been eligible for donation.

Abstract (Deutsch):

Frühere Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Lebendnierenspender eine langfristige Nierenfunktion beibehalten und keine Zunahme der Herz-Kreislauf- oder Gesamtsterblichkeit erfahren. Allerdings haben die meisten Untersuchungen weniger gesunde Kontrollgruppen als die der Lebendnierenspender mit einbezogen und die Follow-Up-Zeiträume waren relativ kurz. Hier haben wir die langfristige Nierenfunktion und die Herz-Kreislauf- sowie die Gesamtsterblichkeit bei Nierenlebendspendern mit einer Kontrollgruppe von Personen verglichen, die für eine Spende geeignet gewesen wären. Die Faktoren Gesamtmortalität, Herz-Kreislauf-Sterblichkeit und terminale Niereninsuffizienz (ESRD) wurde bei 1.901 Personen erhoben, die 1963 bis 2007 mit einem medianen Follow-Up von 15,1 Jahren eine Niere gespendet haben. Es wurde eine Kontrollgruppe von 32.621 potentiell geeigneten Nierenlebendspendern ausgewählt mit einem medianen Follow-Up von 24,9 Jahren. Verglichen mit der Kontrollgruppe ist der Risiko-Quotient für die allgemeine Sterblichkeit der Spender signifikant auf 1.30 (95 % Konfindenzintervall 1,11 – 1,52) angestiegen. Es gab einen entsprechend signifikanten Anstieg von kardiovaskulären Todesfällen auf 1.40 (1.03 – 1.91), während das Risiko von ESRD außerordentlich signifikant auf 11.38 (4.37 – 29.6) angestiegen ist. Das Gesamtvorkommen von ESRD unter den Spendern betrug 302 Fälle je eine Million Personen und könnte möglicherweise durch erbliche Faktoren beeinflusst worden sein. Immunologische Nierenerkrankung war die Ursache von ESRD bei den Spendern. Damit besteht für Nierenlebendspender ein erhöhtes Langzeitrisiko für ESRD, Herz-Kreislauf- und Gesamtsterblichkeit im Vergleich zu der Kontrollgruppe von Nichtspendern, die für eine Spende geeignet gewesen wären.

Kommentar:

Immer wieder wird behauptet, dass Nierenlebendspender kein erhöhtes Risiko für ein späteres Nierenversagen haben, als „andere Menschen“ (z. B. hier). Die hier vorliegende Studie führt diese Behauptung endlich eindeutig ad absurdum. Schon der immer wieder auftauchende Vergleich mit der „Normalbevölkerung“ ist wissenschaftlich ein grober Fehler. Wie schon in der Studie von Muzaale et al (eine Seite zurück), zeigt sich, dass beim richtigen Verleich mit gesunden, spendenfähigen Menschen, das Ergebnis erschütternd ist. In der hier vorliegenden Studie, steigt das Risiko für Nierenlebendspender an terminalem Nierenversagen zu erkranken und selbst dialysepflichtig zu werden um den Faktor 11,38 gegenüber gesunden Menschen. Das ist alamierend. Dass dies tatsächlich passiert, zeigt das Schicksal des Nierenlebendspenders Lamnauar Bijjou, über den die Süddeutsche Zeitung am 10. Mai 2014 berichtete.

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