01. September 2020
Hilfe bei Erschöpfung wegen Nierenlebendspende
Sehr geehrte Damen und Herren,
am XX.XX.2011 spendete ich meiner Frau eine Niere in der Universitätsklinik H. Voller Optimismus und guten Glaubens, dass ich genauso wie bisher leben könnte. Fachärzte und Nephrologen sagten übereinstimmend, dass ich gut mit einer Niere leben kann. Beim Aufklärungsgespräch ging es lediglich um allgemeine Risiken einer Operation. Ich war kerngesund und drei bis viermal in der Woche aktiv im Sportverein tätig. Ich war sogar vier Jahre lang Leistungssportler.
Nach der Nierenlebendspende war das nach etwa einem Jahr nicht mehr möglich.
Von da an ging es weiter gesundheitlich bergab, bin total erschöpft, ständig müde, habe keine Kondition und Ausdauer, Kopfschmerzen und außerordentlich starke Konzentrations- u. Gedächtnisschwierigkeiten. (…)
(…) Ständig schilderte ich meinem Hausarzt die Symptome, der daraufhin einen rundum Checkup machte, aber organisch nichts feststellen konnte und mich damit an einen Psychiater überwies. Daraufhin bekam ich 2014 und 2019 über den Psychiater eine jeweils sechswöchige psychosomatische Rehabilitationsmaßnahme. Beide Rehamaßnahmen schlugen fehl. Ich kam genauso erschöpft wieder, wie ich hingefahren war.
Auch bei dem halbjährlichen Besuch bei meinem Nephrologen sprach ich meinen Zustand immer wieder an. Aber auch der ging nicht auf die Symptomsuche.
Meine Arbeit musste ich ständig durch Arbeitsunfähigkeit unterbrechen. Ich schleppte mich immer wieder zur Arbeit, weil es auch eine Existenzfrage für mich ist.
Ich bin jetzt 62 Jahre alt und kann einfach nicht mehr arbeiten. Ich weiß auch nicht, wie es mit meiner Erschöpfung weiter gehen soll und fühle mich von den Ärzten nicht verstanden und allein gelassen. Selbst bei der jährlichen Kontrolle in der Uni-Klinik in H. fand ich kein Gehör.
Ich habe auch schon einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt, der nur mit GdB 40 eingestuft wurde. Auf meinen Widerspruch diesbezüglich habe ich nach fast einem Jahr noch keine Antwort.
Nach 47 Arbeitsjahren würde ich gerne mit 63 Jahren vorzeitig ohne Abzüge in Rente gehen.
Deshalb wende ich mich an Sie. Welche Möglichkeiten gibt es für mich, die Anerkennung meiner ständigen Erschöpfung durch die Nierenlebendspende wirksam werden zu lassen?
Mit freundlichen Grüßen
A.
Guten Tag Herr A.
da die Sache -leider- komplex ist, würde ich Sie gerne am Telefon beraten. Können Sie mich morgen zwischen 0930 und 12 Uhr anrufen? Alternativ morgen ab 1600 Uhr.
Ralf Zietz
(Es folgte ein einstündiges Telefongespräch zu den möglichen Wegen des Sozial- und Zivilrechts, sowie zu Maßnahmen, um die körperliche Belastbarkeit etwas zu steigern.)