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2022 – Assessment of cognitive functioning after living kidney donation: A cross-sectional pilot study

Quelle: PLoS ONE 17(2): e0264284. https://doi.org/10.1371/journal. pone.0264284

2022
Bewertung der kognitiven Funktionen nach Nierenlebendspende: Eine Querschnitts-Pilotstudie

Autoren: Marie Mikuteit1☯, Faikah Gueler2☯, Iris Pollmann3¤, Henning Pflugrad1, Meike Dirks1,
Martina de ZwaanID3‡*, Karin Weissenborn1‡

1 Department of Neurology, Hannover Medical School, Hannover, Germany, 2 Department of Nephrology
and Hypertension, Hannover Medical School, Hannover, Germany, 3 Department of Psychosomatic
Medicine and Psychotherapy, Hannover Medical School, Hannover, Germany

 These authors contributed equally to this work.
¤ Current address: Department of Psychosomatics and Psychotherapy, University Hospital Schleswig-Holstein, Kiel, Germany
‡ MZ and KW also contributed equally to this work.
* dezwaan.martina@mh-hannover.de

Link zur Studie

Download Studie

Download Studie Deutsch (Übersetzung im Auftrage der IGN e. V.)

Zusammenfassung (Übersetzt)

Hintergrund
Die chronische Nierenerkrankung (CKD) hat sich als Risikofaktor für kognitive Beeinträchtigungen erwiesen. Eine Nierenlebendspende führt zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion des Spenders. Dies wird im Allgemeinen als akzeptabel gesehen, aber mögliche Zusammenhänge mit der kognitiven Funktion sind noch nicht untersucht worden.

Methoden
Sechzig Lebendnierenspender (LKD), die zwischen 2003 und 2012 an der Medizinischen Hochschule Hannover gespendet hatten, wurden neurokognitiven Tests unterzogen, einschließlich Aufmerksamkeits- und Gedächtnistests. In einem Querschnittsdesign wurden die Ergebnisse mit den Daten der gesunden Kontrollgruppe (n = 40) und mit Normdaten aus den jeweiligen Testanleitungen, bereinigt um Alter, Geschlecht und Bildung verglichen.

Ergebnisse
Das mittlere Alter der LKD betrug 58 Jahre (Spanne 39 – 70 Jahre) und die mittlere Zeit seit der Spende lag bei 7 (Spanne 4 – 14) Jahren. Die LKD unterschieden sich in den meisten kognitiven Tests und eines zusammengesetzten Aufmerksamkeitstests nicht von der Kontrollgruppe. Allerdings schnitten die LKD bei Tests zum Arbeitsgedächtnis, zur parallelen Verarbeitung von Reizen und zur anhaltenden Aufmerksamkeit schlechter ab als die Kontrollgruppe. In der Lebensqualität wurden keine Unterschiede festgestellt. Bei LKD korrelierten die kognitiven Testergebnisse signifikant nur mit dem Bildungsniveau, nicht aber mit der vergagenen Zeit seit der Transplantation, der eGFR, der somatischen Komorbiditäten, der Lebensqualität und dem Grad der Müdigkeit, des Leidensdrucks, der Depression und des Ängstlichkeit.

Schlussfolgerungen
Unsere Daten zeigen, dass LKD bei den meisten Aufmerksamkeits- und Gedächtnistests eine relativ normale Leistung erbringen. Unsere Pilotstudie deutet jedoch auch auf eine gewisse kognitive Beeinträchtigung bei Aufmerksamkeitstests bei LKD, was noch in prospektiven Längsschnittstudien bestätigt werden müsste.

Auf Seite 9 der Studie steht:

In unserer Studie gab es jedoch keinen Unterschied zwischen den Patienten mit und ohne kognitive Beeinträchtigung in Bezug auf Müdigkeitssymptome, Stress, Depression und Angst.

Anmerkung:

Auch ergab diese Untersuchung keinen Zusammenhang zwischen GFR und kognitiven Einschränkungen bei Nierenlebendspendern, anders als in anderen Studien zu Nierenkranken. Dennoch werden die oben erwähnten kognitiven Einschränkungen bei Nierenlebendspendern unabhängig vom GFR gemessen.

Dies deutet zum einen auf einen Mechanismus in Verbindung auf den Nierenverlust hin, der zu den beschriebenen Einschränkungen führt, zum anderen zeigt es, dass diese Einschränkungen unabhängig vom in vielen Fällen beschriebenen Müdigkeitssyndrom (Fatigue-Syndrom) nach Nierenlebendspende auftreten können, bei dem diese Symptome auch Teil der Erkrankung sind.

Fazit: Eine Nierenspende bzw. ein Nierenverlust hat immer kognitive Einschränkungen zur Folge!

 
 
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